Come in and fitness out

31.05.2015

Warum ein bisschen "Y" in jedem von uns steckt


Fix auf der to do-Liste: Ein Selfie. Alles andere kann warten.
Welcome to the "Y"-Generation.
(c) Vienna Fitness Chick


Soeben hab ich wieder ein Instagram-Foto von mir und meiner besten Freundin gepostet. Wir strahlen um die Wette, verlinken uns gegenseitig. Wir sind glücklich, wir sind super, wir erobern die Welt – und das soll auch die ganze (digitale) Welt wissen. Und es ist nicht gelogen – denn so fühlen wir uns in dem Augenblick auch. Hier ein Selfie, da ein schön drapiertes Setting. Life is beautiful...

Ja, ich bin eine "Y". Meine Freundin ist eine "Y". 
Ungeduldig, Ich-bezogen und somit nur auf das eigene Wohl bedacht – so beschreiben Forscher meine Generation – jene , die zwischen den späten 1970ern und den frühen 1990er-Jahren geboren sind.

Ich muss dieser Theorie widersprechen! Warum? Lest einfach weiter...


Erstmal muss ich aber zugeben: Ja, ich bin ungeduldig


Aber das hat einen ganz anderen Kontext: Wir „GYPSYs“ (aus dem Amerikanischen für "GenY Protagonists & Special Yuppies") erwarten uns nämlich mehr von unserem Beruf als Sicherheit und (wenn’s gut geht) Wohlstand. Wir möchten unseren eigenen, grandiosen, ganz persönlichen Traum leben. Wir möchten uns von anderen abheben, das Leben genießen und doch was Produktives leisten. Wir wollen unabhängig, kreativ, schön sein. Und das am besten jetzt gleich.

Doch genau das geht nicht so einfach, wie es uns unsere ganz ganz vielen Tagträume vormachen. 
Wir stehen unter Druck. Nicht nur, was unsere berufliche Karriere anbelangt, sondern auch privat. Wir wollen die Besten sein, viel erreichen – und das möglichst schnell. Wir setzen uns unter Druck wie keine andere Generation vor uns zuvor. Selber schuld? In einem gewissen Sinn ja, denn das Wort "abschalten" kennen wir nicht, werden schon nervös, wenn jemand an der Kassa statt mit der Quick-Bankomatfunktion noch mit Bargeld bezahlt und wir so zehn Sekunden länger warten müssen.

Zudem sind wir ständig erreichbar, alle fünf Minuten holen wir das Handy aus der Hosentasche, um nachzusehen, wie viele Likes wir bereits erhalten haben.  Ein ständiges Unter-Strom-Stehen. Laut einer aktuellen Umfrage gaben mehr als die Hälfte der "Y"-Generation an, vor lauter Stress in der Nacht nicht schlafen zu können. Im Vergleich: Nur 37 Prozent unserer Eltern-Generation (die so genannten "Baby-Boomer") teilten das gleiche Schicksal.

Kein Wunder also, dass unser Körper, unsere Seele auf „nervös“ schaltet, wenn wir uns eine Minute Ruhe gönnen und Zeit zum Nachdenken haben.
Über unsere Ziele, unsere Träume und dann doch nur wieder auf Facebook schauen, was die anderen so machen. Die Glücklichen. Die, die scheinbar alles richtig gemacht haben. Scheinbar...


Somit komme ich zum zweiten Vorurteil: Ich-bezogen


Stimmt. Wo man sich hineinklickt sieht man sich selbst vermarktende Menschen. In der Stadt Touristen, die ihre Selfie-Stangen hochhalten und in die Luft grinsen. 
Aber jetzt mal ehrlich:
Forscher unterstellen uns zwar, überheblich und verwöhnt zu sein. Ich sehe das anders: Wir wissen, dass wir nur ein Leben haben und das wollen wir nützen. Wir wollen JETZT glücklich sein und alles erleben, nicht auf etwas hinsparen, was vielleicht sowieso nie eintreten wird. Wir wollen leben, solange wir jung sind. Unsere Energie in etwas Nützliches umwandeln, im Gedächtnis bleiben und uns nicht auf andere verlassen müssen.


Wir haben Pläne, wir wollen keine grüne Wiese, wir wollen die Blumenwiese unter unseren Füßen spüren. 


Egoistisch? Finde ich nicht. Noch nie zuvor gab es so viele motivierte junge Menschen, die eben aus diesem Ehrgeiz heraus so viel erreicht haben.
Wir „GYPSYs“ verbreiten auch Gutes und teilen es. 
Und: Wir leben gesund, ernähren uns gut - zumindest bemühen wir uns. 

Was mich ganz besonders freut: Das Körperbewusstsein meiner Generation. Bemerkenswerte 88 Prozent (laut MediaPost's Engage) sind sportlich. 


Wir sind schnell gelangweilt? Gut so, denn noch nie hat sich so viel am Fitnessmarkt getan wie in den letzten zehn Jahren. Yoga, Pilates und Qi Gong gelten schon längst nicht mehr als Freizeitbeschäftigung für Esoteriker. Heute gibt es sogar Yogakurse für Kinder.  
Und auch sonst wurden coole, innovative, an unsere Gesellschaft angepasste Workouts geschaffen, die uns begeistern und mitreißen (Bodypump, TRX, Pole Dance, Jumping, Piloxing, etc.)
Laut "Sporting Good Manufacturer Association" (SGMA) ist die Anzahl an Group Fitness-Fans seit 2009 um die Hälfte gestiegen – im Gegensatz zu Mannschafts- oder Einzelsportarten. Es geht nicht um's Gewinnen, sondern um's Miteinander. Wir sehen Sport nicht als ein Muss, sondern als Event an, bei dem wir mit Freunden etwas Produktives machen können. 
Laut dem SGMA Report sind wir aktiv – sowohl körperlich als auch im Web.

Wir teilen alles über diverse Social Media-Kanäle, motivieren so unsere Freunde, Bekannten, Familie.
Und was bitte soll nun schlecht daran sein? 
Ich bin froh, Teil dieser Generation zu sein und vielleicht den ein oder anderen mit meinem Fitnessblog zu motivieren. 

Ja, ich bin eine stolze "GYPSY" ;-) Auch wenn ich mir das Leben manchmal selbst schwer mache...

Und jetzt liked bitte meinen Post, sonst werd ich noch ungeduldig ;-)

Bist du auch ein typischer "GYPSY"?
Den Test kannst du hier machen.

Hier mein Ergebnis: 





Alles gut, ehrlich. Nur manchmal nicht.
Aber davon bekommt ihr nichts mit, keine Sorge ;-)
(c) Vienna Fitness Chick
Come on people like my Selfie...
(c) Vienna Fitness Chick



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Thank you for your post!
XX, Monika